top of page
  • Facebook
  • Instagram
  • LinkedIn
  • TikTok
  • YouTube
  • X

Schattenarbeit und Beziehungen: Einen Raum schaffen, in dem alles gesagt werden kann

  • Tim Thürnau
  • 7. Jan.
  • 5 Min. Lesezeit
Die mutigste Beziehung ist die, in der alles gesagt werden darf—auch das Unbequeme.

Hallo Freund,


Lass uns über Beziehungen sprechen—nicht die Instagram-perfekten mit Sonnenuntergangs-Selfies, sondern die echten, rohen, manchmal chaotischen. Die, in denen du mit deinen eigenen Ängsten, Unsicherheiten und Eifersüchteleien konfrontiert wirst und—wenn du Glück hast—gemeinsam daran wächst.


Ich denke oft darüber nach, wie man Beziehungen schafft, in denen alles gesagt werden kann. Nicht nur das Schöne und Einfache, sondern auch die unbequemen Wahrheiten. Die Schatten. Die dunklen Muster, die wir aus der Vergangenheit mitbringen—Ängste vor Verlassenwerden, Unsicherheiten, Eifersucht oder sogar Momente, in denen wir Abscheu empfinden. Dinge, die wir uns selbst nur ungern eingestehen, geschweige denn jemand anderem.


Die Wahrheit ist: Wir alle haben Schatten. Und wenn wir tiefe, bedeutungsvolle Verbindungen wollen, müssen wir diese Schatten ins Licht bringen—nicht um sie zu verurteilen, sondern um sie zu verstehen. Dafür brauchen wir Beziehungen, die sicher genug sind, um alles zu halten, das Gute und das Schlechte. Lass uns das näher betrachten.


Was ist Schattenarbeit in Beziehungen?

Schattenarbeit bedeutet, die verborgenen Teile von sich selbst aufzudecken und anzuerkennen—die, die man lieber nicht betrachten möchte. Es bedeutet zu erkennen, dass Eifersucht nicht nur mit dem Verhalten deines Partners zu tun hat, sondern vielleicht auch mit deiner eigenen Angst, nicht genug zu sein. Oder dass Wut nicht immer durch die Handlungen anderer ausgelöst wird, sondern aus deinen eigenen unerfüllten Bedürfnissen oder ungelösten Wunden stammt.


In Beziehungen bedeutet Schattenarbeit:

  • Ehrlich zu sich selbst über die eigenen Emotionen und Muster zu sein.

  • Diese Wahrheiten mit dem Partner oder einem engen Freund zu teilen.

  • Einen Raum zu schaffen, in dem beide ihre Schatten sicher auf den Tisch legen können, ohne Angst vor Verurteilung oder Ablehnung.


Es ist nicht leicht, aber es ist transformierend. Wenn du aufhörst, dich vor deinen eigenen Schatten—und den deines Partners—zu verstecken, entsteht eine Verbindung, die auf Wahrheit basiert, nicht auf Vorwand.


Warum wir uns schwer tun, unsere Schatten zu zeigen

Die meisten von uns haben nie gelernt, mit den chaotischen Teilen von Beziehungen umzugehen. Uns wurde beigebracht, „nett zu sein“, „keinen Ärger zu machen“ oder „es für uns zu behalten“. Und wenn wir doch unangenehme Emotionen ansprechen, werden diese oft mit Abwehr, Wut oder sogar Ablehnung beantwortet.

Kein Wunder, dass wir uns vor der Wahrheit scheuen. Wir fürchten:

  • Ablehnung: Was, wenn mein Partner die Teile von mir nicht mag, die ich selbst kaum akzeptieren kann?

  • Konflikte: Was, wenn Ehrlichkeit Spannungen oder Streit hervorruft?

  • Verletzlichkeit: Was, wenn das Teilen meiner Unsicherheiten mich schwach erscheinen lässt?


Aber hier ist die Ironie: Wenn wir diese Schatten verstecken, schützen wir unsere Beziehungen nicht—wir schwächen sie. Unterdrückte Emotionen und vermiedene Gespräche verschwinden nicht; sie wachsen im Verborgenen. Unausgesprochene Wahrheiten werden zu Groll, und mit der Zeit kann dieser selbst die stärkste Verbindung zersetzen.


Das Grüne Feld: Ein sicherer Raum für die Wahrheit

Wie schaffen wir Beziehungen, in denen alles gesagt werden kann? Es beginnt damit, was ich das „grüne Feld“ nenne—einen Raum, in dem beide ihre Wahrheiten nebeneinander legen können, ohne Angst vor Verurteilung.

In diesem grünen Feld können du und dein Partner (oder enger Freund):

  1. Die Schatten anerkennen: Zugeben, wenn du eifersüchtig, wütend oder unsicher bist—nicht, um den anderen zu beschuldigen, sondern um dich selbst besser zu verstehen.

  2. Urteilsfrei teilen: Deine Wahrheit aussprechen, ohne Angst, dass sie später gegen dich verwendet wird.

  3. Ohne Abwehr zuhören: Die Wahrheit des anderen hören, ohne sie als Angriff zu werten.

  4. Gemeinsam daran arbeiten: Die Schatten zusammen betrachten, als Team, und entscheiden, wie man damit umgeht—oder sie einfach akzeptieren.


Es geht nicht darum, jedes Problem zu lösen oder in allem übereinzustimmen. Es geht darum, ein Fundament des Vertrauens zu schaffen, auf dem nichts tabu ist.


Der Mut, gesehen zu werden

Diese Art von Ehrlichkeit erfordert Mut—von beiden Seiten. Den Mut, die eigenen Fehler zuzugeben, und den Mut, Raum für die des anderen zu schaffen. Es wird nicht immer leicht sein. Manchmal wirst du es falsch machen. Du wirst Dinge persönlich nehmen, dich verteidigen oder Themen meiden, weil sie zu schmerzhaft sind.


Aber wenn ihr immer wieder zurück an den Tisch kommt und weiter übt, passiert etwas Unglaubliches. Die Beziehung hört auf, ein Ort zu sein, an dem man sich versteckt, und wird zu einem Ort, an dem man vollständig gesehen wird. Und vollständig gesehen zu werden—mit all seinen Fehlern—ist der Beginn echter Intimität.


Warum es sich lohnt

Studien zur emotionalen Intimität zeigen, dass Beziehungen, in denen Partner offen ihre Gedanken und Gefühle teilen können, tendenziell stärker und widerstandsfähiger sind. Psychologen sprechen oft vom Konzept der emotionalen Sicherheit—dem Gefühl, dass man sich ausdrücken kann, ohne Angst vor Ablehnung oder Spott zu haben. Ohne diese Sicherheit bleiben Beziehungen oberflächlich, egal wie „perfekt“ sie von außen wirken.

Wenn du eine Beziehung auf Wahrheit aufbaust, schaffst du nicht nur einen sicheren Raum für dich selbst—du gibst deinem Partner das Geschenk, ebenfalls gesehen zu werden. Und das ist eines der tiefgründigsten Geschenke, die du einem anderen Menschen machen kannst.


How to Wing It: Schattenarbeit in der Praxis

Möchtest du Schattenarbeit in deinen Beziehungen beginnen? Hier ein Startpunkt:

  1. Beginne bei dir selbst: Reflektiere über deine eigenen Schatten—Eifersucht, Wut, Angst, Unsicherheit. Frage dich: Woher kommt das? Worum geht es wirklich?

  2. Teile mit Intention: Wenn du bereit bist, kommuniziere deine Schatten deinem Partner oder Freund. Verwende „Ich“-Aussagen (z. B.: „Ich fühle Eifersucht, wenn…“), um den Fokus auf deine Gefühle zu lenken, nicht auf Schuldzuweisungen.

  3. Schaffe das Grüne Feld: Vereinbare mit deinem Partner, einen Raum zu schaffen, in dem ihr ohne Urteil oder Abwehr miteinander sprechen könnt. Setzt die Absicht, dass es um Verständnis, nicht um Angriff geht.

  4. Höre aufmerksam zu: Wenn dein Partner teilt, höre mit offenem Herzen zu. Unterbrich nicht. Versuche nicht zu reparieren. Höre einfach.


Abschließende Gedanken: Ein Fundament für Verbundenheit

Beziehungen sind nicht perfekt, weil Menschen nicht perfekt sind. Aber die Schönheit einer starken Beziehung liegt darin, dass sie keine Perfektion braucht—sondern Wahrheit. Sie braucht zwei Menschen, die bereit sind, ihre volle Persönlichkeit auf den Tisch zu legen, Schatten und alles, und zu sagen: „Lasst uns das zusammen angehen.“


Wenn du mit jemandem diesen Raum schaffen kannst—ob es ein Partner, ein Freund oder du selbst bist—wirst du feststellen, dass die Schatten ihre Macht verlieren. Was bleibt, ist eine Verbindung, die sich real, unerschütterlich und zutiefst menschlich anfühlt.

Bis nächste Woche, keep winging it—und denk daran: Die stärksten Beziehungen basieren auf Wahrheit, nicht Perfektion.


Bridging Worlds

Falls du mich mal live dabei erleben willst: Ich habe einen Podcast mit spannenden Gästen. Du kannst ihn auf SpotifyApple Podcasts oder YouTube abonnieren.


Diese Woche hatte ich das Vergnügen, mit Dirk Luther zu sprechen—einem renommierten 2-Sterne-Michelin-Koch, dessen kulinarische Kunst neue Maßstäbe in der Haute Cuisine setzt. Bekannt für seine makellose französisch inspirierte Küche mit modernem Twist, prägt Dirk seit über zwei Jahrzehnten die deutsche Gastronomieszene.


Ein Moment, der besonders herausstach?

"Wenn ich nach einem Essen an den Tisch gehe und die Augen der Gäste vor Freude leuchten, weiß ich, dass ich meinen Zweck für den Tag erfüllt habe."

In dieser inspirierenden Episode spricht Dirk über:

  • Seinen Weg vom Lehrling zum Spitzenkoch.

  • Die kraftvolle Rolle von Leidenschaft, Disziplin und Teamarbeit bei der Erreichung von Spitzenleistungen.

  • Wie er es schafft, in einer stressigen Umgebung Kreativität und Freude zu bewahren.

  • Die Lektionen, die er aus Rückschlägen gelernt hat—und warum sie für Wachstum unerlässlich sind.


Warum diese Episode für dich ist:

Wenn du kreativ bist, Unternehmer oder einfach jemand, der in deinem Bereich etwas bewirken möchte, wird dir Dirks Geschichte tief unter die Haut gehen. Seine Einblicke in Resilienz, Führung und die Suche nach Sinn in der eigenen Arbeit sind praktisch, inspirierend und voller Denkanstöße.


🎧 Verpasse diese inspirierende Unterhaltung nicht—ab Freitag auf YouTube, Spotify und Apple Podcasts!


Keep winging it, und bis zum nächsten Mal.


Big love,

Tim


 
 
bottom of page